- Englische Sprache
Englische Sprache. Die E.S., die räumlich am weitesten verbreitete, von etwa 125 Mil. Menschen gesprochene Sprache der Erde, ist eine Mischsprache aus dem german. Angelsächsischen (s. Angelsächsische Sprache und Literatur) und dem im 11. Jahrh. durch die normann. Eroberer ins Land gebrachten Französischen; aus beiden Elementen bildete sich im 13. Jahrh. das Englische, das gegen Ende des 14. Jahrh. das Französische am Hofe verdrängte, allgemeine Volks- und bes. durch Chaucer Literatursprache wurde. Durch diese Mischung zweier Sprachen und die beständige Aufnahme neuer Wörter, ist der Wortschatz des Englischen außerordentlich reich, während sich die Formen stark abgeschliffen haben und dadurch der grammatische Bau sehr einfach geworden ist. Das Englische zerfällt in viele Dialekte, die sich in vier Hauptgruppen, die südl., westl., binnenländische und nördl. scheiden lassen. An das Nordenglische schließt sich das Schottische an, das eine nicht unbedeutende ältere und neuere Literatur aufzuweisen hat; das Englische in den Ver. Staaten hat seine besondere Aussprache und viele eigentümliche Ausdrücke (Amerikanismen); am meisten entstellt ist das durch afrik. Sprachen stark beeinflußte Negerenglisch. – Grammatiken von Mätzner (3 Tle., 3. Aufl. 1880-85), Koch (3. Bde., 2. Aufl. 1878-91), Kaluza (1899); Wörterbücher von Murray (Bd. 1-6, 1884-1903), Whitney (6 Bde., 1889-92); Flügel (4. Aufl. 1891), Muret (1891 fg.), Grieb (10. Aufl. 1894-1902) u.a.; etymolog. von Skeat (2. Aufl., Oxf. 1884); Dialektwörterbuch hg. von Wright (Bd. 1-5, Oxf. 1896-1902). - Vgl. Storm, »Engl. Philologie« (1892 fg.); Körting, »Enzyklopädie und Methodologie der engl. Philologie« (1888); Vietor (3. Aufl. 1903).
http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.